Klimawandel, Kinder- und Altersarmut, Integrationshürden und fehlende Gleichberechtigung: Soziale Gründer haben sich die Besserung gesellschaftlicher Probleme auf die Fahne geschrieben. Dennoch müssen sie wie jedes Unternehmen Geld verdienen und sind zum Start oft auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Als eine Mischform klassischer Startups und gemeinnütziger Organisation haben es Social Startups jedoch schwer. Öffentliche Finanzierungsinstrumente fokussieren sich häufig nur auf eine der beiden Formen. Für private Investoren erwirtschaften Sozialunternehmen zu wenig Gewinn.
Dabei steckt in sozialen Startups durchaus wirtschaftliches Potenzial. Eine Studie von Ashoka und McKinsey zeigte im März 2019, dass zum Beispiel eine bundesweite Einführung der Brustkrebsfrüherkennung nach dem Modell von Discovering Hands nicht nur viele Leben rettet. Auch volkswirtschaftlich könnte sich ein positiver Effekt von 80 bis 160 Millionen Euro jährlich erzielen lassen, unter anderem durch geringere Behandlungs- und Folgekosten.
Die gute Nachricht für soziale Gründer ist: Es gibt Stiftungen und Investoren, die sich auf soziale Start-ups fokussieren und finanzielle Starthilfe geben:
Ashoka
Seit 1980 fördert Ashoka weltweit soziale Entrepreneure aus allen Bereichen. Seit 2003 ist die Organisation auch in Deutschland aktiv. „Ashoka Fellows“ – soziale Gründer, die von der Organisation ausgewählt wurden – erhalten Beratung, Zugang zum Netzwerk sowie ein- bis dreijährige Lebensunterhaltsstipendien.
www.ashoka.orgBonVenture
Kapital und Know-how erhalten Social Startups auch bei BonVenture. Die Voraussetzung dafür ist, dass die Unternehmen bereits einen erfolgreichen Markteintritt geschafft haben und erste Umsätze erzielen. Mit einer speziellen Wirkungsanalyse misst BonVenture, welche gesellschaftlichen Veränderungen die Sozialunternehmen durch ihre Produkte und Dienstleistungen bewirken.
www.bonventure.deGreen Lifestyle Group
Seit 2013 investiert die Green Lifestyle Group – ehemals Tivola Ventures GmbH – in Startups, die sich nachhaltigen und ökologischen Themen verschrieben haben. Zum Kreis der geförderten Startups gehört unter anderem Avocadostore.de, Deutschlands größter Onlinestore für grüne Produkte. Die Investoren stellen Kapital zu Verfügung, aber unterstützen auch bei steuerlichen und rechtlichen Fragen.
www.greenlifestylegroup.deSchwab Foundation for Social Entrepreneurship
Die Stiftung von Hilde und Klaus Schwab unterstützt seit mehr als 20 Jahren soziale Gründer. Mit dem Preis „Social Entrepreneur of the Year“ ehrt die Stiftung Personen und Organisationen, die mit ihren Geschäftsideen soziale Ziele verfolgen. Die Gewinner werden Teil des Netzwerkes. Außerdem vermittelt die Schwab Foundation über Seminare Know-how an die Gründer.
www.schwabfound.orgSocial Impact Finance
Seit 2016 vergibt Social Impact Wirkungsfonds an soziale Startups und Initiativen, die mit innovativen Konzepten rund um Zusammenhalt und Chancengleichheit überzeugen. Im Fokus stehen die Grundsätze: Nachbarschaft stärken, Bildung fördern und Inklusion ermöglichen. Der Wirkungsfonds ist seit 2018 auch Teil des Global Goals Labs, ein Programm zur Vernetzung sozialer Initiativen.
www.socialimpactfinance.euSocial Impact Start
Soziale Gründer können sich bereits in ihrer Anfangsphase bei Social Impact Start um Stipendien und Qualifizierungsprogramme bewerben. Diese Programme umfassen in der Regel acht Monate Beratung, Coaching, Networking, Coworking-Arbeitsplätze sowie Workshops zu verschiedenen Themen. In fünfminütigen Pitches müssen die Bewerberinnen und Bewerber ihre sozialen oder ökologischen Geschäftsmodelle auf den Punkt bringen und so die Jury überzeugen.
www.socialimpactstart.eu