Jede Woche tragen wir an dieser Stelle Beiträge, Studien, Artikel und Interviews zusammen, deren Lektüre für lohnenswert erachten und berichten über Nachrichten in sozialen Medien, die wir beachtenswert – oder auch merk(!)würdig – finden.
Wie ist es um die digitale Weiterbildung bestellt?
Die Bertelsmann Stiftung befragte Weiterbildungsteilnehmer, Leitende von Weiterbildungseinrichtungen sowie Trainer und Dozenten, welchen Stellenwert digitale Technologien für das Lernen haben. Was wünschen sich Teilnehmende? Wie gehen Dozenten mit dem Thema um? Was denken Einrichtungsleiter über die Digitalisierung?
Die Ergebnisse der Befragung wurde in einem Bericht zusammengefasst, der auf den Seiten der Bertelsmann Stiftung heruntergeladen werden kann: www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/5669
Die Kernergebnisse:
- Digitale Weiterbildung geschieht vor allem informell (situatives Lernen in Alltagssituationen) und online zu Hause. An einer ausgewiesenen Onlineweiterbildung (z.B. im beruflichen Kontext) hat im vergangenen Jahr nur etwa jeder zehnte Befragte teilgenommen.
- Der Weg zum passenden Angebot führt in der Regel über die großen Webportale wie Google oder YouTube. Ob ein Erklärvideo von einem kommerziellen Hersteller, einer engagierten Privatperson oder einer staatlichen Einrichtung stammt, ist für die Nutzer im Zweifel nicht relevant.
- Die soziale Weiterbildungsschere, die schon bei nicht digitalen Weiterbildungsangeboten immer wieder festgestellt wird, setzt sich im digitalen Bereich fort. Menschen mit geringerer formaler Bildung und Nichtberufstätige lernen deutlich seltener digital (32 bzw. 28%) als Erwerbstätige und Akademiker (59%).
- Dozenten setzen digitale Lernmedien in Form von Power-Point (78%) und/oder Videos (57%) häufig ein. Das volle didaktische Potenzial des digitalen Lernens, etwa für mehr individualisiertes oder selbstgesteuertes Lernen, nutzen die Lehrenden bisher allerdings nicht aus. Dazu fehlen auch passende Qualifizierungsmöglichkeiten.
- Lehrende in privat-kommerziellen Institutionen sowie freiberuflich in der Weiterbildung tätige Lehrende sind beim digitalen Lernen deutlich aktiver (40 bzw. 39%) als ihre Kollegen aus den Volkshochschulen (17%) oder dem öffentlich geförderten Weiterbildungsbereich (15%).
- In Bezug auf die Güte der technischen Ausstattung schneiden große Einrichtungen eher schlechter ab als kleine. Das gilt insbesondere für die Qualität des WLANs: Nur 49% der großen Einrichtungen (ab 250 Mitarbeiter) bewerten dessen die Qualität positiv gegenüber 75% bei den Kleinanbietern.
- Digitales Lernen ist für die befragten Leitungskräfte strategisch relevant: 67% der Einrichtungsleitungen von privat-kommerziellen und 50% von öffentlich geförderten Bildungsanbietern messen dem Thema einen hohen Stellenwert bei.
Berufliche Wertvorstellungen von Studienabsolventen
Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung herausgebene Studiensurvey liefert auch Zahlen dazu, was sich Absoventen von Universitäten und Hochschulen von ihrem späteren Arbeitsplatz erwarten. Interessant für Personalmanager bzw. die Personalmarketingstrategie:
- 83% halten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Bezug auf ihre spätere Erwerbstätigkeit für sehr wichtig.
- 67% wünschen sich eine Arbeit, die sie vor wechselnde Aufgaben stellt.
- An Universitäten ist die Arbeitsplatzsicherheit für 67% der Studierenden sehr wichtig, an Fachhochschulen für 71%.
- Die flexible Gestaltung der Arbeitszeit ist für 47 %der Studierenden an Universitäten und 56 % der Studierenden an Fachhochschulen von besonderer Bedeutung.
- Für 57 % bzw. 60 % ist es wichtig, später im Beruf eigene Ideen zu verwirklichen und selbstständig Entscheidungen zu treffen.
- Altruistische Merkmale, wie anderen Menschen helfen zu können (49 % an Universitäten und 43 % an Fachhochschulen) oder etwas Nützliches für die Allgemeinheit zu tun (56 % bzw. 57 %), haben noch für etwa die Hälfte der Studie renden eine große Bedeutung.
- Erst danach rangiert das hohe Einkommen, das nur für 32 % der Studieren den an Universitäten und 40 % der Studierenden an Fachhochschulen besonders wichtig ist.
Kinder und Medienkompetenz
Die 4. World Vision Studie über die Lebenswelten von Kindern in Deutschland ist veröffentlicht. Befragt wurden wieder Kinder zwischen 6 und 11 Jahren. Zwar ist das Hauptthema der Studie diesmal das Thema „Flucht“ und „Angst“. Es finden sich aber an vielen Stellen auch Aussagen zum Freizeitverhalten und Medienkonsum:
- 27% der 6- bis 11-Jährigen gehören zur Gruppe der „Medienkonsumenten: Sie sehen besonders oft fern, schauen YouTube oder Filme und spielen an Computer, Konsole oder im Internet.
- 45% besitzen ein eigenes Handy, wobei 80% davon Smartphones sind
- 38 % sind regelmäßig unter der Woche online
- 20% treffen ihre Freunde nahezu täglich oder mehrmals die Woche online
Die Internetnutzung ist aus Kinderzimmern also nicht mehr wegzudenken. Um so wichtiger ist es, dass Kinder Medienkompetenz erwerben. Benedikt Geyer hat sich in seinem Podcast Irgendwas mit Menschen darüber mit Benjamin Wockenfuss unterhalten, der das Projekt Digikids in Leben gerufen hat. Ziel des Projektes ist, Kinder zu befähigen, sich in digitalen Lebensräumen souverän zu bewegen, anstatt von ihnen beherrscht zu werden.
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Von #FreeDeniz zu #FreeThemAll
Die beste Nachricht dieser Woche war die Freilassung von Deniz Yücel und seine Heimkehr nach Deutschland. Peter Buchenau, der am Freitag zufällig in Regensburg im WALHALLA Verlag war um Autorenfotos zu machen und ein Video zu seinem im März erscheinenden Titel Mach, was Dein Herz Dir sagt zu drehen, hat dazu ein spontanes Statement abgegeben:
Bei aller Freude, die Forderungen an die türkische Regierung müssen weiter fortgeführt werden. Dazu wurde ein in Twitter das Hashtag #FreeThemAll ins Leben gerufen, den wir nachdrücklich unterstützen.