Jede Woche tragen wir an dieser Stelle Beiträge, Studien, Artikel und Interviews zusammen, deren Lektüre wir für lohnenswert erachten und berichten über Nachrichten in sozialen Medien, die wir beachtenswert – oder auch merk(!)würdig – finden.
Studie: Wie findet die Sozialwirtschaft neue Arbeitskräfte?
Homepage, Jobbörsen oder Social Media – wie werben Unternehmen in der Sozialwirtschaft neue Arbeitskräfte? Damit setzt sich nun der conQuaesso JOBS Recruiting Report 2018 auseinander. Die Studie kommt zu einer ernüchternden Erkenntnis: Sozialwirtschaftliche Unternehmen halten noch immer stark an traditionellen Wegen der Personalakquise fest und meiden soziale Online-Medien. Nur zehn Prozent nutzen XING, LinkedIn, Twitter, YouTube und mobile Recruiting. Autorin Maja Roedenbeck Schäfer stellt weitere Ergebnisse der Studie vor: https://recruiting2go.de/statistik-personalcontrolling-kennzahlen/conquaesso-jobs-recruiting-report-2018-so-rekrutiert-die-sozialwirtschaft/#more-2437
Bundesländer stimmen Digitalpakt für Schulen zu
5 Milliarden Euro sollen in die Ausstattung der Schulen mit WLAN, Computern und digitalen Lerninhalten fließen. Bisher war ungeklärt, ob und in welchem Umfang der Bund die Länder bei Maßnahmen zur Digitalisierung der Schulen finanziell unterstützen darf. Bildung ist laut Grundgesetz Ländersache, daher ist für eine solche Förderung eine Grundgesetzänderung nötig. Mehrere Ministerpräsidenten bestätigten nun einen Kompromiss. Der Bundesrat wird diesem voraussichtlich an der Sitzung am 15. März 2019 zustimmen. Zum Artikel: www.zeit.de/politik/deutschland/2019-02/digitalisierung-schule-digitalpakt-bund-laender-einigung
Mit Künstlicher Intelligenz Senioren helfen
Diana Heinrichs, ehemalige IT-Managerin bei Microsoft, entwickelte eine Software, die Senioren vor Stürzen bewahrt. Gegründet hat Heinrichs ihr Startup 2017, auf dem Markt ist die Software seit rund einem Jahr. 100 Pflegeeinrichtungen in Deutschland nutzen das Tool inzwischen. Im Interview verrät die Gründerin, welche Idee hinter der Anti-Sturz-Software steckt: www.gruenderszene.de/health/lindera-ki-senioren-medizin?interstitial
Fördergelder: 12 Mio. Euro für die Altenpflege zur Investition in Digitalisierung
Mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz wurde eine bis 2021 laufende Fördermaßnahme zur Anschaffung digitaler Anwendungen bzw. Durchführung digitaler Maßnahmen für ambulante oder stationäre Pflegeeinrichtungen im SGB XI geschaffen. Mit dem Ziel, Fachkräfte in der Pflege zu entlasten, unterstützt die Pflegeversicherung nun diese Einrichtungen mit bis zu 12.000 Euro bzw. 40 Prozent der Kosten. Ausgestaltet ist diese Förderung als 40-prozentige Ko-Finanzierung; somit können Maßnahmen im Umfang von bis zu 30.000 Euro je Einrichtung finanziert werden.
Der Spitzenverband Bund der Pflegekassen muss bis 31. März 2019 Richtlinien formuliert haben, die Regelungen über die Voraussetzungen und dem Verfahren zur Gewährung des Zuschusses enthalten.
Als Beispiele „förderungswürdiger“ Maßnahmen nennt § 8 Abs. 8 SGB XI insbesondere Anwendungen
- zum internen Qualitätsmanagement,
- zur Erhebung von Qualitätsindikatoren,
- zur Zusammenarbeit zwischen Ärzten und stationären Pflegeeinrichtungen sowie
- zur Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Altenpflege
Da Ziel des Investitionszuschusses die Entlastung der Pflegekräfte sein soll, sind auch darüberhinaus Anwendungen vorstellbar. Die Gesetzesbegründung selbst nennt über den „Gesetzeskatalog“ hinausgehend die Abrechnung von Pflegeleistungen oder die Dienst- und Tourenplanung.
Das Feature des Bayerischen Rundfunks fasst sehr gut zusammen, in welche Richtung diese Digitalisierungsmaßnahmen auch gehen könnten: www.br.de/br-fernsehen/sendungen/dokthema/digitalisierung-pflege-100.html
Fördergelder: 40 Mio. Euro zum Aufbau kommunaler Gesundheitsförderung
Um kommunale Angebote zur Gesundheitsförderung zu etablieren, stellt die gesetzliche Krankenversicherung insgesamt etwa 40 Millionen Euro zur Verfügung. „Vor allem Kommunen in benachteiligten Gebieten fehlen oft die finanziellen Ressourcen, um verbindliche Strukturen für Prävention und Gesundheitsförderung aufzubauen. Solche Strukturen sind aber notwendig, damit Maßnahmen bedarfsgerecht geplant und umgesetzt werden können. Insbesondere dann können sie auch jene Bürgerinnen und Bürger erreichen, die bisher selten von Präventionsangeboten profitiert haben“, so Gernot Kiefer, Mitglied des Vorstands des GKV-Spitzenverbandes. Zum Artikel: www.gkv-spitzenverband.de/gkv_spitzenverband/presse/pressemitteilungen_und_statements/pressemitteilung_812096.jsp
Wer sich über gelungene Praxisbeispiele informieren möchte, findet im neu erschienenen Sammelband „Gesundheit für uns alle! – Gleichberechtigter Zugang zu Gesundheitsressourcen und Teilhabe“ Beschreibungen von gelungenen Projekten: