Link der Woche #08/2018

Links der Woche #08/2018

Jede Woche tragen wir an dieser Stelle Beiträge, Studien, Artikel und Interviews zusammen, deren Lektüre für lohnenswert erachten und berichten über Nachrichten in sozialen Medien, die wir beachtenswert – oder auch merk(!)würdig – finden.

Was ist New Work?

Eine Erklärung von Eva Zweidorf ( Kulturformer):

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8 Mio. Arbeitsplätze von Digitalisierung betroffen

„Wenige Berufsbilder halten mit der Digitalisierung Schritt“ – so titelt die aktuelle Kurzstudie von Katharina Dengler und Britta Matthes, die sie für das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) erstellt haben. Dort haben sie den Anteil potenziell ersetzbarer Tätigkeiten in den Berufen für das Jahr 2016 berechnet und mit früheren Ergebnissen für 2013 verglichen. Das Ergebnis: Ein Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, also circa acht Millionen, arbeiten in Berufen mit einem hohen Substituierbarkeitspotenzial – also in Berufen, in denen mindestens 70 % der anfallenden Tätigkeiten von Computern oder computergesteuerten Maschinen erledigt werden könnten.

Hier kann ein Interview mit den Forscherinnen nachgelesen werden:  https://www.iab-forum.de/es-geht-darum-erfahrungswissen-und-neue-digitale-kompetenzen-zu-verzahnen-ein-interview-mit-britta-matthes-und-katharina-dengler/

 8-Stunden-Tag in Deutschland?

Vor 100 Jahren wurde der Achtstundentag in Deutschland erstmals gesetzlich verankert. Das BAuA-Faktenblatt blickt auf die bewegte Geschichte des Achtstundentags seit seiner Einführung 1918 zurück und liefert aktuelle Zahlen, wie lange in Deutschland tatsächlich täglich gearbeitet wird:
70 % der Beschäftigten arbeiten mehr als 8 Stunden täglich
66 % der Befragten machen spätestens 9 Stunden nach Arbeitsbeginn Feierabend
34 %  der Befragten arbeiten länger als 9 Stunden
11 % der Befragten machen erst nach mehr als zehn Stunden Feierabend

Quelle:  Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), Februar 2018

Flexible Arbeitszeiten arbeitergeberorientiert?

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) beschäftigt sich in letzter Zeit verstärkt mit dem Thema „Mobilität und Flexibilität am Arbeitsmarkt“. Die letzte Studie untersucht, welche Faktoren aktuell Treiber dafür ist, dass die Arbeitszeit flexibel eingesetzt wird. Fazit der Untersuchung:

„Im Ergebnis zeigt sich, dass vor allem Betriebs- und Jobmerkmale für Überstunden und für die verschiedenen Arbeitszeitmodelle bestimmend sind. Merkmale der Beschäftigten spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Insgesamt weisen die Befunde also darauf hin, dass Arbeitszeitflexibilität überwiegend arbeitgeberorientiert ist. Dies zeigt sich am deutlichsten – und wenig überraschend – bei festen Arbeitszeiten und vom Betrieb festgelegten, teilweise wechselnden Arbeitszeiten.

Selbstbestimmte Arbeitszeiten werden besonders stark von Jobmerkmalen wie einer hohen Autonomie bestimmt, Gleitzeit mit Arbeitszeitkonto besonders stark von Betriebsmerkmalen wie der Betriebsgröße. Bei bezahlten Überstunden spielen Betriebsmerkmale wie die Branche die wichtigste Rolle, bei den unbezahlten Überstunden sind es die Jobmerkmale wie Führungsposition.“

Quelle:  IAB-Forum, 16. Februar 2018

Wie kommen kleine Initiativen der Flüchtlingshilfe an Fördermittel?

Im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hat das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) an der Humboldt-Universität eine Studie „Fördermittel in der Flüchtlingshilfe. Was gebraucht wird – was ankommt“ erstellt. Das Ergebnis: Obwohl fast 90 % angeben, Fördermittel zu benötigen, haben viele Initiativen keinen Zugang zu den Fördermitteln. Über die Hälfte kleiner Initiativen decken ihre Kosten vor allem durch private Spenden.

Obwohl die Spendenbereitschaft weiterhin hoch ist, rechnen viele Initiativen damit, dass diese in Zukunft sinken und damit die Finanzierung ihrer Ausgaben erschweren wird. Genau deshalb ist die Studie lesenswert, denn sie zeigt Lösungsansätze und Strategien auf, wie Fördermittel besser ankommen bzw. wie auch kleine Initiativen daran beteiligt werden können.

Quelle mit Link zur Studie:  Pressemitteilung der Bertelsmann Stiftung