Jede Woche tragen wir an dieser Stelle Beiträge, Studien, Artikel und Interviews zusammen, deren Lektüre wir für lohnenswert erachten und berichten über Nachrichten in sozialen Medien, die wir beachtenswert – oder auch merk(!)würdig – finden.
Bürgerdialog zur Zukunft des sozialen Europas
Die Corona-Pandemie hat Europa unvermittelt getroffen und viele Stärken und Schwächen im sozialen Bereich aufgezeigt. Am 18. und 19. Juni lädt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) daher zu einem zweitägigen virtuellen Bürgerdialog „Die EU in und nach der Pandemie: Wie geht es weiter mit dem sozialen Europa?“ ein. Im Fokus steht die Frage, wie sich Europa für zukünftige Krisen wappnen kann, ohne Menschen zurückzulassen. Interessierte können während der virtuellen Veranstaltung Fragen stellen und mitdiskutieren. Anmeldeschluss ist der 2. Juni. Zur Anmeldung: https://www.bmas.de/DE/Ministerium/Veranstaltungen/2021/buergerdialog-zukunft-des-sozialen-europas.html
AWO startet Pflege-Petition
Unter dem Motto „Mehr Respekt für die Pflege, dann klatschen wir!“ startet die AWO Mittel- und Oberfranken eine Online-Petition. Sie fordert darin bessere Rahmenbedingungen. „Ohne kompetente Pflege und Betreuung funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Doch die Rahmenbedingungen dafür sind denkbar schlecht“, beschreibt Sonja Borzel von der AWO Nürnberg die Beweggründe. Die Vereinigung der Pflegenden in Bayern hat erstmals auf eigene Kosten überhaupt eine Pflegepersonalbedarfsstudie für Bayern erstellt. Die Studie soll einen genauen Überblick verschaffen, in welcher Region welcher Bedarf an Pflegekräften besteht. Zum Artikel: https://www.br.de/nachrichten/bayern/awo-startet-pflege-petition-fuer-mehr-politisches-handeln,SXvYKec
Pflegerat bewertet neue Pflegestatistik kritisch
Der Deutsche Pflegerat äußerte sich nun skeptisch zu den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die BA hatte vergangene Woche mitgeteilt, dass die Zahl der Beschäftigten in der Pflege zwischen Oktober 2019 und Oktober 2020 um 43.300 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte auf rund 1,77 Millionen gestiegen sei. Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerats, bezeichnete die Zahlen als wenig aussagekräftig. Es werde beispielsweise nicht zwischen Fach- und Assistenzkräften unterschieden. Zudem sei die Unterscheidung zwischen Vollzeit und Teilzeit nur sehr grob: Als Teilzeit werde jede Tätigkeit gezählt, die weniger als eine Vollzeitbeschäftigung sei. Das könnten 35, aber auch nur fünf Stunden sein. Zum Artikel: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/123954/Pflegerat-bewertet-Beschaeftigungsplus-in-der-Pflege-skeptisch
Caritas ruft bundesweit zu einer ökologischen und sozial gerechten Gesellschaft auf
Mit einem bundesweiten Aufruf fordert der Deutsche Caritasverband gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und ver.di zu einem Kurswechsel auf. Parteien, die zur Bundestagswahl antreten, sollten sich dafür einsetzen, den Sozialstaat zu stärken. Für viele Menschen habe es während der Pandemie keine ausreichende Absicherung gegeben. Daraus müssten Konsequenzen gezogen werden. Die Spar- und Kürzungspolitik in vielen Bereichen der öffentlichen Daseinsvorsorge habe zu personellen Unterbesetzungen und Digitalisierungsdefiziten geführt, beispielsweise an den Schulen. Zum Artikel: https://www.caritas.de/presse/pressemeldungen-dcv/caritas-zeichnet-bundesweiten-aufruf-krise-bewaeltigen-reichtum-umverteilen-fuer-eine-gerechte-gesellschaft–sozial-und-oekologisch-ba12c7e8-6bb9-4ab3-a818-bf78fc93f391