Jede Woche tragen wir an dieser Stelle Beiträge, Studien, Artikel und Interviews zusammen, deren Lektüre wir für lohnenswert erachten und berichten über Nachrichten in sozialen Medien, die wir beachtenswert – oder auch merk(!)würdig – finden.
Personalnot in der Altenpflege erfordert neue Strategien
Anfang 2019 hatte die Bundesregierung 13.000 neue Stellen in der Altenpflege geschaffen. Dieses Pflege-Sofortprogramm blieb jedoch ohne Erfolg. Nur 2.600 Stellen wurden bisher besetzt. Welche Maßnahmen sind nötig, um der steigenden Personalnot in der Altenpflege entgegenzuwirken? Eine bessere Bezahlung allein reiche nicht aus. Denn nicht nur ein niedriger Lohn, sondern auch schlechte Arbeitsbedingungen machen den Beruf für viele unattraktiv. Der Pflegewissenschaftler Heinz Rothgang von der Universität Bremen hat beispielsweise in einem Gutachten erörtert, dass die Zahl der Pflegekräfte in den Heimen um rund 100.000 Beschäftigte erhöht werden müsste. Nur so könne die Arbeitsbelastung auf ein akzeptables Niveau sinken. Eine mögliche Lösung wäre auch, Engpässe durch geringer qualifizierte Assistenzkräfte zu beheben. Zum Artikel: https://www.rnd.de/politik/personalmangel-in-der-altenpflege-bessere-bezahlung-reicht-nicht-was-hilft-stattdessen-2DKD66VRKZCEHO2442ETVKCLKE.html
Kassenarzt-Verbände kritisieren geplante Telematikinfrastruktur
Die Telematikinfrastruktur (TI) ist eine „Datenbahn für das Gesundheitssystem“, die Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen miteinander vernetzen soll. Doch die Kassenarzt-Verbände kritisieren das Vorhaben nun in einem Brandbrief: „Fakt ist, wir als Landesvorstände sind nicht mehr in der Lage, die TI mit ihren inzwischen unendlichen Reihe von Pannen und Peinlichkeiten, verbunden mit einem Null-Nutzen, unseren Mitgliedern weiterzuvermitteln.“ Unterzeichnet wurde der Brandbrief von den Vorsitzenden der Landesverbände der Kassenärzte in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Saarland und Rheinland-Pfalz. Zum Artikel: https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/pannen-peinlichkeiten-null-nutzen-kassenarzt-verbaende-schreiben-brandbrief-zur-digitalisierung/
Caritas fordert finanzielle Unterstützung für Sozialdienstleister
Mehr als die Hälfte der sozialen Einrichtungen leiden unter Einnahmeausfällen von bis zu 20 Prozent. Das ist das Ergebnis einer kürzlich herausgegebenen Studie der Bank für Sozialwirtschaft über die finanzielle Situation sozialer Dienste in der Corona-Pandemie. Auch die Caritas Deutschland steht derzeit unter finanziellem Druck. Vor allem die Refinanzierungssituation in näherer Zukunft mache den Einrichtungen Sorge. Sie wünschen sich daher finanzielle Unterstützung. „Wir fordern die Bundesregierung eindringlich auf, die Entlastung der Kommunen, die mit dem Konjunkturpaket beschlossen wurde, nach der Sommerpause unverzüglich umzusetzen“, so die Caritas Deutschland. Zum Artikel: https://www.wohlfahrtintern.de/startseite/newsdetails/article/caritas-fordert-mehr-finanzielle-sicherheit-fuer-einrichtungen-und-mitarbeitende/
Soziale Stadt: Starthilfe für soziale Gründer
Im Januar 2020 starteten die Hilfswerk Nachbarschaftszentren und der Social City Wien das Kooperationsprojekt „Innovation findet Stadt“. Die teilnehmenden Startups erhalten neben einem Arbeitsplatz im Co‑Working Space auch Coaching und Mentoring sowie Austausch-, Teambuilding- und Vernetzungsmöglichkeiten. Das Ziel: Die sozialen Gründer sollen mit ihren innovativen Geschäftsmodellen und Angeboten gesellschaftlichen Herausforderungen neu begegnen und am Wirtschaftsstandort die Lebensqualität steigern. „Die Corona-Krise hat gezeigt: Der Boden für Social Start ups war nie so gut und fruchtbar wie jetzt, wenn es um das Lösen sozialer Herausforderungen im urbanen Raum geht“, lobt Stadtrat Markus Wölbitsch die Initiative. Zum Artikel: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200702_OTS0158/innovation-findet-stadt-hilfswerk-nachbarschaftszentren-und-social-city-wien-praesentieren-neue-start-ups-und-projekte-bilder