Quelle: BearingPoint

Studie: Agile Organisationen kommen besser durch die Coronakrise

Agile Organisationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie schnell und flexibel auf Veränderungen in ihrem Umfeld reagieren können. Sie sind es gewohnt, im Alltag mit Unsicherheiten konfrontiert zu sein.

In diesen Tagen, in denen die Coronakrise viele Unternehmen vor besondere Herausforderungen stellt, kommen Organisationen, die Agilität bereits sehr stark in ihren Unternehmensalltag integriert haben, diese Erfahrungen zugute. Sie können auf die Krise besser reagieren als Organisationen, die agile Arbeitsformen erst einführen.

Acht von zehn Unternehmen sehen in Krisenzeiten Vorteile bei Agilität

Zu diesem Ergebnis erlangte die Studie „Agile Pulse 2020“, die die Management- und Technologieberatung BearingPoint im November 2020 veröffentlichte. Darin wurden mehr als 370 Teilnehmer zur agilen Ausrichtung Ihres Unternehmens befragt. Auch gesetzliche und private Krankenkassen waren Teil der Untersuchung.

Der Studie zufolge betrachten acht von zehn Unternehmen agile Organisationen als robuster in Krisenzeiten. 71 Prozent der Befragten gaben an, agile Organisationen im Vorteil zu sehen, weil Mitarbeitende selbstorganisiertes Arbeiten gewohnt sind und daher auch remote effizient sein können.

Vor allem kleinere Organisationen setzen auf agile Arbeitsweisen

Julia von Spreckelsen, Partner, Head of Agile Advisory bei BearingPoint Deutschland, sagt dazu: „Die Pandemie stellt auch alle Organisationen vor große Herausforderungen. Doch gerade die, die bereits über agile Organisationsformen sowie agile Mindsets verfügen, kommen besser durch die Krise. Unsere Umfrage zeigt, dass diese Organisationen flexibler auf die rasanten Veränderungen reagieren können und somit robuster sind. Nicht nur in Krisenzeiten, sondern zu jeder Zeit.“

Die Studie zeigt auch, dass immer mehr Organisationen Agilität nutzen – vor allem kleinere Organisationen mit weniger als 500 Mitarbeitern. Mehr als zwei Drittel aller befragten Unternehmen führten in den vergangenen drei Jahren agile Arbeitsformen ein. Ein Fünftel setzt sogar bereits seit vier bis sechs Jahren auf Agilität.

Im Gesundheits- und Sozialbereich ist Agilität noch nicht so weit verbreitet wie in anderen Bereichen der Wirtschaft. Prof. Dr. Paul Brandl gibt in seinem neuen Buch Organisationsentwicklung, Transformations- und Change-Management u. a. einen Ausblick auf den Wandel klassischer Organisationen zur Agilität. Demnach starteten viele Unternehmen agile Veränderungsprozesse in ihren IT-Bereichen. Nach einiger Zeit stelle sich die Frage, ob Agilität nur auf Projekt- oder Produktentwicklungsebene verstanden werden soll oder doch für weitere Bereiche einer Organisation.

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Vor allem die Erhöhung der Flexibilität führt zu Einführung von agilen Methoden

Im Schnitt organisieren Unternehmen 17 Prozent ihrer Projekte agil. 14 Prozent sind klassisch organisiert, 69 Prozent verfolgen sowohl agile als auch klassische Ansätze. Am häufigsten bedienen sich Organisationen bei agilen Arbeitsweisen der Studie zufolge folgender Praktiken: Scrum (76 Prozent), Kanban (66 Prozent) und Design Thinking (51 Prozent).

Quelle: BearingPoint