Prof. Klaus Schellberg hat im Rahmen des Open Education Projekts der Evangelischen Hochschule Nürnberg „SMS – 7 Minuten Sozialwirtschaft“ Dr. Christoph Osiander vom Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) eingelanden und ein Gespräch zum Thema Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt der sozialen Arbeit geführt.
Fazit: Soziale und kulturelle Dienstleistungen, insbesondere also auch die soziale Arbeit, lassen sich nicht so leicht durch Robotik bzw. technische Neuerungen ersetzen. Dieser Berufsbereich lebt von strategischen und intuitiven Entscheidungen, gegenseitiger Kooperation, Empathie, Selbstmanagement und Sebststeuerung – Fertigkeiten, die durch die Digitalisierung (noch?) nicht ersetzbar sind. Das Substitutionspotential ist daher laut den Forschungsergebnissen des IAB als eher gering einzuschätzen.
Osiander bezieht sich im Gespräch auf eine aktuelle Kurzstudie seiner Kolleginnen Katharina Dengler und Britta Matthes, die diese für das IAB erstellt haben. Dort haben sie den Anteil potenziell ersetzbarer Tätigkeiten in den Berufen für das Jahr 2016 berechnet und mit früheren Ergebnissen für 2013 verglichen. Das Ergebnis: Ein Viertel aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, also circa acht Millionen, arbeiten in Berufen mit einem hohen Substituierbarkeitspotenzial – also in Berufen, in denen mindestens 70 % der anfallenden Tätigkeiten von Computern oder computergesteuerten Maschinen erledigt werden könnten.
Hier kann ein Interview mit den Forscherinnen nachgelesen werden: https://www.iab-forum.de/es-geht-darum-erfahrungswissen-und-neue-digitale-kompetenzen-zu-verzahnen-ein-interview-mit-britta-matthes-und-katharina-dengler/